Volition
Volition bezieht sich auf die Fähigkeit des menschlichen Willens, Entscheidungen zu treffen und Handlungen auszuführen. Es handelt sich um einen komplexen Prozess, bei dem verschiedene Faktoren wie Emotionen, Erfahrungen und kognitive Prozesse eine Rolle spielen.
Eine der grundlegenden Theorien der Volition ist die Theorie der bewussten Willensentscheidung, die besagt, dass Individuen bewusst über ihre Handlungen und Entscheidungen nachdenken und diese absichtlich treffen. Eine andere Theorie ist die Theorie der unbewussten Willensentscheidung, die besagt, dass viele Entscheidungen und Handlungen unbewusst getroffen werden, basierend auf früheren Erfahrungen und gespeicherten Informationen im Gehirn.
In der modernen psychologischen Forschung gibt es zunehmend Beweise dafür, dass sowohl bewusste als auch unbewusste Prozesse bei der Volition eine Rolle spielen. Zum Beispiel kann ein Individuum eine Entscheidung bewusst treffen, aber die Entscheidung basiert auf unbewussten Präferenzen oder Mustern.
Einige Faktoren, die die Volition beeinflussen können, sind Stress, Müdigkeit, Emotionen und die Verfügbarkeit von Ressourcen wie Zeit und Energie. Es gibt auch bestimmte Bedingungen und Erkrankungen, die die Fähigkeit beeinträchtigen können, Entscheidungen zu treffen und Handlungen auszuführen, wie zum Beispiel Depressionen, Angststörungen und Schädigungen des Gehirns.
In der Praxis kann die Förderung der Volition dazu beitragen, dass Menschen ihre Ziele und Träume erreichen und ein erfüllteres Leben führen. Dies kann durch Techniken wie Selbstmotivation, Zeitmanagement und Entscheidungstraining erreicht werden.
Einschlägige Literatur dazu:
“The Psychology of Action: Linking Cognition and Motivation to Behavior” von Peter M. Gollwitzer und Paschal Sheeran. Dieses Buch bietet eine umfassende Übersicht über die verschiedenen Aspekte der Volition, einschließlich der Theorien der bewussten und unbewussten Willensentscheidung, der Rolle von Emotionen und Motivation bei der Handlungssteuerung und der Anwendung von volitionspsychologischen Konzepten in verschiedenen Kontexten.
“Self-Regulation in Health Behavior” von Ralf Schwarzer und Martin Jerusalem. Dieses Buch konzentriert sich auf die Anwendung von volitionspsychologischen Konzepten auf das Verhalten im Zusammenhang mit Gesundheit und Wohlbefinden. Es umfasst Kapitel zu Themen wie der Rolle von Selbstregulierung in der Adhärenz bei der Einhaltung von Therapieregimen, dem Einfluss von Stress auf die volitionalen Prozesse und dem Nutzen von volitionspsychologischen Interventionen zur Förderung von gesundem Verhalten.
“Handbook of Self-Regulation: Research, Theory, and Applications” von Roy F. Baumeister und Kathleen D. Vohs. Dieses Handbuch bietet einen umfassenden Überblick über die aktuelle Forschung zur Selbstregulation und Volition, einschließlich Kapitel zu Themen wie motivation, Emotion, kognitive Prozesse, soziale Einflüsse und Anwendungen in verschiedenen Kontexten. Es enthält Beiträge von führenden Experten auf dem Gebiet der Selbstregulation und ist eine wertvolle Ressource für Wissenschaftler, Praktiker und Studierende.