Psychotherapie Ausbildung
[pullquote]⇒ Direkt zu allen Angeboten für die Psychotherapie Ausbildung[/pullquote] Bei den Berufsfeldern im Bereich der Psychotherapie können mehrere Berufe unterschieden werden. So gibt es zum einen den Psychologischen Psychotherapeuten, den Ärztlichen Psychotherapeuten und den Psychotherapeuten HP. Die Ausbildungsmöglichkeiten sind streng nach den Zugangsvoraussetzungen geregelt. So steht neben dem Studium der Psychologie und einem Aufbaustudium oder einer Weiterbildung an der Universität auch eine Ausbildung an privaten Fachschulen oder gar ein Fernstudium zur Verfügung.
Die meisten Psychotherapeuten werden ihre Ausbildung über ein Studium an einer Universität erlangen. Hier ist ein medizinisches Studium die Zugangsvoraussetzung, um ein solches Studium beginnen zu können. Im Falle des Kinder- und Jugendpsychotherapeuten ist mindestens ein Studium der Pädagogik oder Sozialpädagogik vorzulegen. Dies gilt auch im Falle einer staatlich anerkannten Berufsfachschule für Psychologie. Ist die Approbation das Ziel der Psychotherapie Ausbildung, ist immer ein Abitur oder ein vorhandenes Studium die Grundvoraussetzung. Staatliche Schulen garantieren, dass diese Zugangsbestimmungen eingehalten werden.
Darüber hinaus gibt es auch für Heilpraktiker, die nicht über ein Studium verfügen, die Möglichkeit, eine Psychotherapie Ausbildung durchzuführen. Diese Heilpraktiker können dann, nach erfolgter Weiterbildung die Berufsbezeichnung Psychotherapeut HP tragen. Die Zusatzausbildung zum Psychotherapeuten wird dann für Heilpraktiker an entsprechenden Fachschulen für Heilpraktiker durchgeführt. Eine praktische Ausbildung in Krankenhäusern oder Psychotherapiepraxen gibt es hier meistens nicht. Es werden jedoch an zahlreichen Fachschulen Praxisworkshops und Gruppenworkshops angeboten, in denen die Bereiche Supervision und vor allem die Selbsterfahrung vermittelt werden.
Generell kann die Psychotherapie Ausbildung als Vollzeitstudium oder berufsbegleitend durchgeführt werden. Vor allem für Mediziner, die diese Zusatzausbildung absolvieren, hat sich das berufsbegleitende Studium als besonders vorteilhaft erwiesen. Zum einen haben sie weiterhin ein geregeltes Einkommen, können sich beruflich weiterbilden und gleichzeitig praktische Erfahrungen im Bereich der Psychotherapie sammeln. Dabei steht die praktische Ausbildung und das praktische Training im Vordergrund. So gehören eigenbehandelte Patienten mit Supervision ebenso zur Ausbildung wie die Selbsterfahrung.
Zusätzlich zum Studium der Psychotherapie oder der Weiterbildung an staatlich anerkannten Fachhochschulen und Instituten, bieten auch zahlreiche Krankenhäuser Inhouse-Ausbildungen für ihre Mediziner an. So haben Ärzte an vielen Kliniken die Gelegenheit, die praktische Weiterbildung in der entsprechenden Fachabteilung zu durchlaufen. Zusätzlich erhalten sie die theoretische Ausbildung durch interne Seminare im Krankenhaus und durch eine umfangreiche Supervision. Diese Form der Weiterbildung ermöglicht nicht nur die Weiterbeschäftigung am bekannten Arbeitsplatz während der Ausbildung, sondern stellt sicher, dass die Regularien, die in der Ausbildungsverordnung festgelegt sind, in jedem Fall strikt eingehalten werden. Die Weiterbildungsdauer beträgt in der Regel 2 Jahre, zudem gibt es an vielen Krankenhäusern Ausbildungsplätze für Psychotherapeuten in Ausbildung (PiA), die auf ein Jahr befristet sind.
Psychotherapie Fernstudium
Selbstverständlich kann man ein Studium der Psychotherapie nicht nur an einer Universität oder einer staatlichen Fachschule durchführen. Zahlreiche anerkannte Anbieter ermöglichen es, dass die Weiterbildung Psychotherapie im Fernstudium durchgeführt werden kann. Dieses Angebot gilt sowohl für die berufliche Weiterbildung zum Psychotherapeuten oder Kinder- und Jugendpsychotherapeuten als auch für Heilpraktiker, die diese spezielle Weiterbildung durchführen möchten. Die Ausbildungsinhalte werden streng nach den Regelungen der Ausbildungsverordnung für Psychotherapeuten durchgeführt, die Prüfungsergebnisse werden entsprechend überwacht. Ziel ist immer, die staatliche Zulassungsprüfung zu erreichen und erfolgreich zu bestehen.Generell kann man beim Psychotherapie Fernstudium zwischen zwei Gruppen der Ausbildungsstellen unterscheiden. Zum einen gibt es die Möglichkeit, an einer staatlich anerkannten Fernschule die theoretischen Ausbildungsinhalte zu erlernen. Hierzu werden über die gesamte Ausbildungszeit Lehrmaterialien zur Verfügung gestellt, die der Student zu Hause durcharbeitet und an dessen Ende er meist eine Klausur über den Inhalt der Lektion erstellt. Diese wird dann von entsprechenden Fachlehrern oder Tutoren geprüft und bewertet. Zudem stellen sehr viele dieser privaten Fernlehrinstitute Seminare zur Verfügung. In diesen Seminaren werden fachliche Themen intensiv behandelt und auch die wichtige Selbsterfahrung oder Gruppenworkshops werden angeboten.
Die zweite Möglichkeit ist die Fernuniversität. Prinzipiell wird das Psychotherapie Fernstudium so durchgeführt, wie auch an einer Fernschule. Allerdings ist die Fernuniversität ausgelegt, wie ein Studium an einer regulären Universität. Der Student erhält sein Studienmaterial für das Lernen zu Hause, sendet Klausuren ein und erhält ein Feedback zu dieser Arbeit. Zugleich jedoch muss der Student an festen Termine eine Reihe von Präsenzvorlesungen in den Räumen der Universität besuchen.
Der Vorteil des Fernstudiums der Psychotherapie ist vor allem die freie Zeiteinteilung, die dem Studenten gegeben wird. Er kann selbst entscheiden, wann er wie viel Zeit für das Lernen einbringen kann. Doch gleichzeitig muss der Student auch sehr gewissenhaft arbeiten, denn es gibt nur selten Abgabetermine für Klausuren oder Hausarbeiten. Einzig die Präsenztermine in der Universität zwingen den Studenten, den Lehrstoff in einer bestimmten Zeitspanne durchzuarbeiten. Das Psychotherapie Fernstudium eignet sich vor allem für Mediziner, die beruflich stark eingespannt sind, die Arbeit für ein Vollzeitstudium nicht aufgeben können und zugleich vom Krankenhaus die Gelegenheit haben, das theoretische Wissen unter Supervision in der Praxis kennenzulernen.
Das Psychotherapie Fernstudium wird auch für Heilpraktiker angeboten. Hier haben sich sehr viele private Fernschule auf die Weiterbildung von Heilpraktikern spezialisiert, die generell die Ausbildung von Heilpraktikern übernehmen. Diese staatlich anerkannten Fachschulen bieten ein Psychotherapie Fernstudium an, dass inhaltlich dem für Mediziner oder Pädagogen ähnelt. Es ist jedoch mehr auf das Berufsfeld des Heilpraktikers ausgerichtet. Auch in diesem Fall werden Präsenzseminare angeboten, eine praktische Unterweisung beschränkt sich auf Supervision oder Selbsterfahrung.
Verhaltenstherapie Ausbildung
Der Mensch hat spezielle Verhaltensweisen und –muster entwickelt. Zu diesen Verhaltensweisen gehören zum Beispiel die Verarbeitung von emotionalem oder körperlichem Stress, Angst, die Steuerung von Gedanken, Gefühlen und Handlungen. Bei vielen psychischen Störungen sind diese Verhaltensweisen aus dem Lot geraten. Die evolutionäre Angst, die vor natürlichen Gefahren warnt, ist bei Angststörungen irrealen, generellen Ängsten gewichen, die sich rational nicht erklären und vom Patienten nicht steuern lassen. Zwangsgedanken und Zwangshandlungen lassen sich bei Zwangsstörungen nicht steuern und ermöglichen dem Patienten ein „normales“ Leben. Das Burn-out-Syndrom, das zum Bereich der Depressionen zählt, bedeutet, dass emotionaler und körperlicher Stress nicht abgebaut werden können.
Bei diesen und noch vielen weiteren Beschwerden ist eine Verhaltenstherapie angezeigt. Die verschiedenen Möglichkeiten der Verhaltenstherapie ermöglichen dem Patienten, die angenommenen Verhaltensmuster zu erkennen, zu analysieren und schlussendlich abzulegen. An ihre Stelle treten dann neue Verhaltensmuster. Die Verhaltensmuster des Patienten werden mit der Realität verglichen; auf diese Weise soll der Patient erkennen, dass es für viele Verhaltensweisen keine Begründung in der Realität gibt. Realistische Verhaltensmuster treten dann an die Stelle der vorher erlernten.
Die Verhaltenstherapie wird unter Anleitung eines Psychotherapeuten durchgeführt, die Intension, sich von den bekannten Verhaltensmustern zu lösen und neue Verhaltensweisen anzunehmen, muss allein vom Patienten kommen. Um das Verhalten zu normalisieren, stehen verschiedene Methoden zur Verfügung. Neben der Konfrontationstherapie gehören auch Entspannungstechniken zur Verfügung. Dies können spezielle Atemübungen zur Überwindung einer Panik sein, Autogenes Training oder Progressive Muskelrelaxation helfen dabei, seelische und körperliche Entspannung zu erreichen. Da oftmals eine psychische Erkrankung mit körperlichen Beschwerden, einer psychosomatischen Erkrankung, einhergeht, werden in diesem Fall besonders die Entspannungstechniken durchgeführt.
Eine weitere Möglichkeit der Verhaltenstherapie sind Rollenspiele. Diese können zur Selbstreflexion eingesetzt werden, aber auch, um mögliche neue Verhaltensmuster in einem geschützten Raum auszuprobieren und zu üben. Die Rollenspiele zur Selbstreflexion werden beispielsweise eingesetzt, damit der Patient seine Verhaltensweisen quasi „von außen“ wahrnehmen und erkennen kann. Angstauslösende Situationen können in Form eines Rollenspiels erlebt und so besser nachvollzogen werden.
Die Verhaltenstherapie bedarf der unbedingten Mitarbeit der Patienten, denn der Psychotherapeut kann nur die Grundlagen aufzeigen. Um Depressionen zu besiegen, hilft es nicht, die Situation zu erkennen, die die Depression auslöst; der Patient muss die Situation ändern. Wer von Zwangsgedanken beherrscht wird, muss den Regeln zum Gedankenstopp folgen, um der Gedanken Herr zu werden. In besonders schweren Fällen psychischer Störungen kann hierfür die zusätzliche Behandlung mit Medikamenten notwendig sein. In diesem Fall wird die Verhaltenstherapie des Psychotherapeuten dann mit der medikamentösen Behandlung durch eine Psychiater oder Neurologen kombiniert.
Psychotherapeutengesetz: Setzt Standards in der Ausbildung zum Psychologischen Psychotherapeuten
Das Psychotherapeutengesetz regelt unter anderem die Erlaubnis, ein Entgelt für Therapien zu berechnen. Die Gebührenordnung, die im Psychotherapeutengesetz verankert ist, legt fest, welche Leistungen gegen welches Entgelt erbracht werden. Wie auch in andere medizinischen Gebieten kann ein Psychotherapeut für eine therapeutische Leistung nicht verlangen, was er möchte. Dabei wird unterschieden zwischen den Leistungen, die von den Kassenleistungen übernommen werden und jenen Leistungen, die bei Privatpatienten in Rechnung gestellt werden. Nach einem bestimmten Schlüssel werden hier die Einzelleistungen aufgelistet, damit sie entsprechend abgerechnet werden können.
Das Psychotherapeutengesetz, das in der heutigen Form seit 1999 besteht, regelt generell alle rechtlichen Fragen zu Ausbildung, Approbation und Berufsausübung von Psychotherapeuten und Kinder- und Jugendpsychotherapeuten. Auch der Bereich der Forschung und wissenschaftlichen Arbeit ist in diesem Gesetz genau geregelt. Durch die Gebührenordnung, die in § 9 behandelt wird, ist die Gebührenordnung bei Abrechnung von Privatpatienten exakt geregelt. Der § 9 legt deutlich dar, dass es Psychotherapeuten und Kinder- und Jugendpsychotherapeuten berechtigt sind, Therapieleistungen auch ohne Krankenkassenzulassung durchzuführen und mit dem Patienten direkt abzurechnen. Nicht jeder Psychotherapeut, der eine Approbation besitzt, ist zwangsläufig auch im Besitz einer Krankenkassenzulassung. Dies vor allem deshalb, weil auch Heilpraktiker eine anerkannte Weiterbildung zum Psychotherapeuten durchführen können.
Viele Therapien werden nicht über die Krankenkasse abgerechnet. Generell leisten die Krankenkassen nur, wenn eine anerkannte psychische Krankheit vorliegt. Ist dies nicht der Fall, zum Beispiel bei einer Paartherapie oder zur Suchtprävention, muss der Patient die Behandlung selbst tragen. Auch wenn eine Behandlung vor weniger als 2 Jahren abgebrochen wurde, zahlt eine Krankenkasse die notwendige Therapie psychischer Krankheiten nicht. Aus diesem Grund ist es besonders wichtig, dass ein Gesetz die Gebührenhöhe festlegt, die für die Einzelleistungen mindestens und maximal erhoben werden können. Das Psychotherapeutengesetz sorgt damit zum einen für die Rechtssicherheit der Psychotherapeuten bei Ausstellung einer Rechnung. Zum anderen macht sie die Behandlungsmöglichkeiten und Abrechnungsmodalität der Psychotherapeuten auch für Patienten nachvollziehbar.
Doch nicht nur die Erlaubnis, Therapien bei Privatpersonen gegen Gebühr durchzuführen, ist im Psychotherapeutengesetz (PsychThG) geregelt. Es ist vor allem die Grundlage für die Berufsausbildung von Psychotherapeuten. Wer zur Ausbildung zugelassen wird, welche Gründe gegen eine Approbation sprechen können und vor allem welche Qualität sowohl die Ausbildungsstätten als auch die Ausbildungsinhalte besitzen müssen, sind die zentralen Themen des Psychotherapeutengesetzes. Darüber hinaus legt es die Grundlagen fest, zu denen ein Psychotherapeut praktizieren darf. Viele dieser Bestimmungen sind in Einklang mit dem Sozialgesetzbuch oder dem Strafgesetzbuch verfasst, da die Bestimmungen dieser Gesetze oftmals mit denen des PsychThG zusammenfallen.
Hier abschliessend ein Youtube Video, in dem Prof. Linden ausführlich den Begriff Psychotherapie erklärt:
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