Multiple Sklerose
MS ist durch eine multifocale Demyelinisierung der weißen Masse des Gehirns und des Rückenmarks charakterisiert. Läsionen unterschiedlicher Größe entwickeln sich von dem zerstörten Myelin und hinterlassen Plaque, welches in pathologischen Untersuchungen zu sehen ist. Da häufig lange Faserverbingungen betroffen sind, trifft es häufig die Spinalnerven, was motorische Schwächen und Paresthesien zur Folge hat. Andere häufige Symptome sind : Dysarthrien, Diplopie, Nystagmus, Tremor, Ataxie, Schwankungen affektiver und kognitiver Zustände. Der Krankheitsverlauf ist sehr unterschiedlich. Da die graue Hirnmasse nicht betroffen ist, sollten kognitive Funktionen weniger beeinträchtigt sein. Ca. 10% der Patienten entwickeln jedoch eine progressive Zerstörung globaler kognitiver Funktionen, die einer subkortikalen Demenz (z.B. bei Parkinson) nahe kommt : Lernen, Gedächtnis, exekutive Kontrolle und Aufmerksamkeit sind beeinträchtigt. Heaton et al (1985) berichten, daß 46% der MS Patienten neuropsychologische Dysfunktionen aufweisen : Beeinträchtigung beim Enkodieren von Gedächtnisinhalten, bei der Integration Wahrnehmung – Motorik, während höhere intellektuelle Fähigkeiten weniger beeinträchtigt sind; Aufmerksamkeitsdefizite begründet Heaton eher als Folge psychomotorischer Verlangsamung. Cohen & Fisher (1989) hingegen fanden in einigen Tests eindeutig Beeinträchtigungen, die auf Aufmerksamkeitsdefizite zurückzuführen sind.