Die Partnerschule – Paartherapie im Integrativen Verfahren von Rudolf Sanders – Rezension
Rudolf Sanders wendet sich mit seinem Buch „Die Partnerschule – Paartheraphie im Integrativen Verfahren“ an ein Fachpublikum mit Vorwissen im Bereich der Psychologie und der Paartherapie und ist 2022 im Junfermann Verlag erschienen. Die verwendete Fachsprache bringt seine Ideen auf den Punkt, ohne dabei besonders kompliziert zu sein. Dr. Rudolf Sanders ist selbst in der Paar- und Eheberatung tätigt und forscht in diesem Bereich. Das Konzept der Paarschule bringt lernen und erleben zusammen. Er selbst bietet für Paare dieses Konzept als Therapieform sowohl in der Gruppe als auch als Einzeltherapie an.
Das Buch zur Therapie ist in zwei Bereiche geteilt. Im ersten Abschnitt werden Theorie und den Stand der Forschung beleuchtet. Hierbei werden Themen beleuchtet wie zum Beispiel Innere Modelle, Emotionsregulation und Selbstwirksamkeit. Im zweiten Teil werden ganz konkrete Übungen, Fragebögen und Hausaufgaben besprochen und mit Anleitung vorgestellt. Besonders bei Arbeitsblättern kommt dem Leser das „ebook inside“ zu Gute. Das Modell der Partnerschule zielt darauf ab, sich nochmal neu kennen zu lernen – sich selbst aber auch den Partner. Damit verbunden ist dann ein besseres Verständnis für Verhaltensweisen des Anderen. Außerdem setzt Sanders stark auf die (Re)Aktivierung von Paarressourcen und die Arbeit mit dem Körper.
Die Partnerschule setzt sich aus 5 Modulen zusammen:
Modul 1: Beziehungsaufbau und Diagnostik
Modul 2: Verständnis fördern – zur Bedeutung individueller früher Beziehungserfahrungen
Modul 3: In Verbundenheit wachsen – kommunikative Kompetenzen und beziehungsförderliches Verhalten
Modul 4: Sexualität – ein Ort der Lust und Kraftquelle
Modul 6: Die Partnerschule bringt Paare in Bewegung
Sanders schlägt im Buch zwar eine feste Abfolge von Übungen und Modulen vor, für mein Empfinden lassen sich diese Module und Übungen aber auch einzeln oder in veränderter Reihenfolge anwenden, mit Ausnahme von Modul eins. Dort geht es um Beziehungen beginnend in der Herkunftsfamilie. Dort liegen viele unbewusste Verhaltensweisen begründet, weshalb es meiner Meinung nach sehr sinnvoll ist, diesen Lebensabschnitt genau zu beleuchten. Besonders geeignet ist das Buch für Therapeutinnen und Therapeuten, die mit Hypnose und Trance arbeiten, da sehr viele Übungen über eine Tranceinduktion eingeleitet werden. Die Verbindung von Paartherapie und Hypnosetherapie bietet sehr viele Chancen für beide Partner. Ich kann das Buch uneingeschränkt empfehlen als Hypnosetherapeutin und Paartherapeutin bieten sich mir durch die Partnerschule neue Ideen und Anregungen, die ich direkt in meiner Praxis einsetzen kann.
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